Holstein Austria tagte im Oberpinzgau
Neukirchen am Großvenediger war der Tagungsort der diesjährigen Sommersitzung von Holstein Austria.
Obmann Hermann Gruber und Geschäftsführer Hans Terler berichteten über eine weiterhin positive Entwicklung der Rassen Holstein und Jersey in Österreich. Unter dem Dach von Holstein Austria werden 47.758 Holsteinkühe in 4.333 Betrieben und 2.197 Jerseykühe in 778 Betrieben betreut. Neben den Steigerungen bei den Kontroll- und Herdbuchkühe der Rasse Jersey wurde vor allem der Aufschwung der Holsteins in Österreich besonders erwähnt. So stieg die Zahl der Herdbuchkühe seit dem Jahr 2000 um 22.494 Tiere. In seinem Bericht präsentierte Hans Terler sehr ausführlich über den Stand der Holstein- und Jerseyzucht in Österreich. So ergab sich für das Kontrolljahr eine Durchschnittsleistung bei den Holsteins von 9.168 Milch-kg mit 4,09 Fett-% und 3,33 Eiweiß-%. Bei den Jerseys betrug die durchschnittliche Milchleistung 6.170 Milch-kg mit 5,13 Fett-% und 3,87 Eiweiß-%. Ein wichtiger Bereich ist die Umsetzung des Zuchtprogrammes für beide Rassen. Während bei den Holsteins die Zielsetzung Milch- Exterieur-Fitness vor allem durch die guten Zahlen im Bereich der Nachhaltigkeit eindrucksvoll bestätigt werden, gilt es bei den Jerseys die Zielsetzung Inhaltsstoffe-Fitness- Exterieur noch intensiver zu beachten. Die internationale Aufmerksamkeit für die österreichische Holsteinzucht wurde durch die Ausnahmekühe Stadel Petra vom Betrieb Steiner Christoph, Schlitters, Mtoto Nelly von der Familie Gasser, Feistritz/Drau und Burg Monica von Klaus Burgstaller aus Gföhl, mit der Überschreitung einer Lebensleistung von mehr als 200.000 Kg Milch, erregt. Die Durchführung des Dairy Grand Prix Austria am 15.& 16. Oktober 2022 in Dornbirn und am 16.&17. März 2024 in Maishofen sind wichtige Veranstaltungen für die Zuchtbetriebe der österreichischen Milchrassen. Weiters wurden die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Jakob Bergmann, Josef Köchl, Thomas Jutz, Reinhard Jany, Franz Kaltenbrunner und Maria Reitstätter, durch Josef Niederstrasser, Johann Kohlmayer, Simon Mangard, Trixi Schütz, Karl Rohregger und Thomas Edenhauser ergänzt. In seinen Grußworten stellte Tierzuchtdirektor Bruno Deutinger die Tierzucht in Salzburg vor. Besonders durch den hohen Anteil der Bio-Betriebe im Rinderbereich und durch den sehr geringen Anteil an Schweinehaltung, nimmt Salzburg eine Sonderstellung in Österreich ein. Weiters ging Deutinger auf die aktuellen Entwicklungen rund um die gesellschaftlichen Anforderungen hinsichtlich Rinderzucht und Rinderhaltung ein.
Abgerundet wurde die Tagung durch die Besichtigung von 2 Top Holstein Betrieben im Oberpinzgau. Als erstes wurde der Betrieb Hollaus Markus, in Sulzau besichtigt. Der Betrieb ist ein wichtiger Beschicker der Versteigerung in Maishofen und außerdem nimmt er regelmäßig an regionalen und überregionalen Schauen teil. Beim Rundgang durch den Stall bestachen die enorme Kapazität und die sehr guten Euter seiner Kühe. Bei der anschließenden Almbesichtigung im Sulzbachtal konnte man sich von der typischen Aufzucht der Holsteins im Pinzgau, mit zum Teil extrem steilen Almflächen überzeugen.
Weiters wurde der Betrieb Anton Kaserer, Wald im Pinzgau besucht. Er siedelt mit seinem gesamten Tierbestand auf die Alm in Königsleithen. Die Bewirtschaftung der Alm mit 70 Milchkühen und der gesamten Nachzucht ist zum einen sehr Arbeitsintensiv und zum anderen müssen die verschiedenen Arbeitsabläufe zeitgenau eingeteilt werden. Der Betrieb Kaserer ist ebenfalls ein Vorzeigebetrieb im Bereich Marktbeschickung und Schauteilnahme. Eine große Herausforderung stellt für den Betrieb das Management der frisch abgekalbten bzw. der hoch leistenden Kühe dar. Beide Betriebe legen in der Stierauswahl einen besonderen Wert auf Allrounder mit Vorzügen im Exterieurbereich.
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